Die Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf das Bauen Infektionsschutzgerechtes Lüften
Mi, 27. Januar 2021
10:00-12:00 Uhr

Aerosole gelten als hauptsächlicher Übertragungsweg für SARS-CoV-2. Die Übertragung erfolgt beim Ausatmen und die Viren sich unter bestimmten Bedingungen lange in der Luft halten. Anreicherungen in geschlossenen Räumen führen zu großen Ansteckungsrisiken. Um das Infektionsrisiko in geschlossenen Räumen zu senken ist eine regelmäßige Frischluftzufuhr zu empfehlen. Ergänzend können sich Zu- und Abluftsysteme und in einigen Fällen fachgerecht geprüfte mobile Luftreiniger empfehlen. Auch nach der COVID-19-Pandemie wird sachgemäße Belüftung von Innenräumen für die Planung und den Betrieb von Bildungsgebäuden und anderen Gebäudenutzungen wichtig bleiben, da so das Infektionsrisiko gemindert und die CO2-Kontentration in Räumen reguliert werden kann. Besser durchlüftete Gebäude können so langfristig Konzentrationsfähigkeit, Produktivität und Lernerfolg fördern. Des Weiteren kann die Energieeffizienz von Belüftungsanlagen durch die Messung von CO2-Kontentrationen intensiviert werden, in dem der Betrieb an die Raumbelegung angeglichen wird. Insgesamt ist mehr Sensibilität beim Thema „Lüften“ und sachgemäße Konzepte der Durchführung und Kontrolle für die die Gebäudeplanung zukünftig gefordert. 

Im Rahmen dieses Online-Seminars stellt Prof. Dr.-Ing. Martin Kriegel (TU Berlin) die Ergebnisse einer, im letzten Jahr durchgeführten, Studie zur Aerosol-Verbreitung in Klassenzimmern vor. Hierbei wurde das Ausbreitungsverhalten von Aerosolen in einem typischen Klassenzimmer, unter Einbezug einer Lehrkraft und 24 Schüler:innen, wovon eine Person das Corona-Virus in sich trägt, untersucht.  Weitergehend stellt Prof. Dr.-Ing. Klaus-Uwe Gollmer (Hochschule Trier) die eigens entwickelte loT-CO2-Ampel vor, die die biologische Korrelation von Aerosolen und Kohlendioxid in der Ausatemluft nutzt. Die kostengünstigen Sensoren können von Schüler:innen eigenständig zusammengebaut und auch noch langfristig, pandemieunabhängig, genutzt werden.